Historie

14. September 2012

Moskau

Boschalsta, bitte, ich habe hier 2 junge Frauen, aus Dresden, aus Deutschland ...
die brauchen Fahrkarten für die Metro ... die wollen die russische Küche kennenlernen ... die bestellen noch mal alles um ... die möchten in die Christ-Erlöser-Kirche ... die möchten die Unterkirche auch sehen ... die suchen die nächste schöne Metrostation ... die haben Halsschmerzen und der Saft sollte also warm sein ... die möchten noch ein paar Fotos machen ... und so weiter und so fort. Halb Moskau weiß inzwischen, dass wir da sind. Und hilft uns! Galina ist nämlich eine liebe alte Dame und Lehrerin. Mit ihren 76 Jahren hat sie sich heute mit uns auf den Weg gemacht und Moskau erkundet. Und weil sie selber auch schon einige Jahre nicht mehr auf touristischen Pfaden unterwegs war, war alles spannend. Für den Vormittag hatte sie sogar ihre beste Freundin, noch aus Pionierlagerzeiten, gebeten uns einiges zu zeigen und zu erzählen. Wir wissen jetzt zum Beispiel, dass die Christ-Erlöser-Kirche nach dem Abzug der nopoleonischen Soldaten 1812 als Dank an Christus den Erlöser, mit vielen Spendengeldern und innerhalb von 44 Jahren gebaut wurde. Über den Abriss hatte ich ja schon im letzten Jahr erzählt. In der Kirche selber haben wir diesmal eine Art Gottesdienst mit Marienverehrung erlebt. Der Gesang war himmlisch - Ursula wollte garnicht mehr raus. Die Frömmigkeit ist etwas befremdlich aber innig und als wir Galina auf die Punkgruppe Pussy ... ansprachen, schüttelte sie nur verärgert den Kopf über diese "unerzogenen Mädchen". Allerdings fand sie die Strafe auch zu hoch. Und ich hab für die Drei eine Kerze in der Kirche angezündet.
Am späten Nachmittag war sie dann der Meinung, nun wären wir großstadttauglich und wir erkundeten in eigner Regie den Roten Platz und die Basiliuskathedrale, die Weltzeituhr, den Arbat ...
Eine besondere Erfahrung ist das Metrosystem: wir wissen noch nicht genau, woran man auf der Straße eine Metrostation erkennt, aber das Netz, den Ticketkauf und andere Kleinigkeiten beherrschen wir. Beeindruckend ist, dass jede Linie im 1 Minutentakt fährt. Pünktlich! Und dazu gehört: Stalin "befreite" in seiner Amtzeit Moskau von 1200 Kirchen und Kapellen und weil der Marmor und das Gold und das Glas ja irgenwohin mussten, kam er auf die Idee aus einigen Metrostationen "Dome für das Volk" zu bauen. Vielleicht hatte er auch den Ehrgeiz, dass es für alle Stationen reicht, 300 Kirchen standen ja noch. Jedenfalls,  entstanden sind wunderschöne Bahnstationen. Auch wenn aus den Kirchenfenstern der Heilige entfernt wurde und statt dessen immer noch der rote Stern leuchtet.
Es gäbe noch viel zu erzählen, aber um Zwei ist eine gute Zeit fürs Kopfkissen.
Morgen treffen wir Christoph auf dem Flughafen und sind gespannt, was er in Dubna erlebt hat.
Und dann geht es zu dritt nach ELISTA  :)
Allen eine gute Nacht und dann einen schönen neuen Tag wünscht Maria



1 Kommentar:

  1. Ich lese wieder mit! :)

    Denk an dich und wünsch dir eine tolle Zeit,
    Debo

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