Historie

27. Oktober 2018

Welche Tür klemmt nicht?


Diese Frage beschreibt die heutige Arbeit von Thomas und Martin. Und die Antwort: Jetzt klemmt keine mehr. Und auch alle Abflüsse sind wieder in Ordnung. Aber dazu hat es den ganzen Tag gebraucht. Alberta bedauert es immer wieder mal, dass sie keinen Mann fürs Handwerkliche im Haus hat. Vieles erledigt Olga, aber manches bleibt liegen – bis Besuch kommt. Und Besuch ist man die ersten zwei Tage, dann gehört man zur Familie und packt mit an.

Aber bevor es ans Arbeiten ging haben wir früh um Sieben Bischof Clemens und Schwester Elena verabschiedet. Das war nochmal eine fröhliche Frühstücksrunde in der er hauptsächlich von seinen Reisen nach Rom und den Begegnungen mit dem Papst erzählte.
Seine Abschiedsworte: „Gute Reise und kommen Sie wieder. Jedes Jahr.“

Alberta war heute viel mit Marina unterwegs. Vor drei Tagen war Geburtstermin. Hab ich von ihr schon erzählt? Sie ist die Cousine von Olga und arbeitet mit ihrem Mann auf einer Art Gutshof/Steppenwirtschaft als Gastarbeiter für Kost und Logis. Dort arbeiten noch andere Familien für den Besitzer. Das nächste Dorf ist 60 km entfernt (wichtig! weil man dann nicht so schnell an Alkohol kommt) und nach Elista sind es 400 km. Nun darf sie bei Alberta auf die Niederkunft warten. Am Mittwoch ist das Baby entweder da oder sie bleibt in der Klinik, damit wir zu fünft ruhigen Gewissens nach Astrachan fahren können. Da schon sicher ist, dass es ein Mädchen wird, haben Ursula und ich heute mit viel Spaß Kindersachen gekauft.
Inzwischen bewegen wir uns gut zu Fuß und Thomas auch am Lenkrad durch die Stadt.
Den Abend verbrachten wir wieder bei Sergej und seiner Familie. Außerdem war seine Cousine zu Besuch, die uns über Alberta um Hilfe für ihren kleinen Sohn Wladik bat. Er ist mit einer großen LippenGaumenspalte geboren und kann nur mit Spezialflaschen und Saugern ernährt werden. Es gibt hier solche Dinge, aber sie sind unverhältnismäßig teuer. So haben wir einiges mitgebracht und werden über Sergej mit der Familie in Kontakt bleiben.
Sergej macht mit seiner Art wett, was der Pfarrer nur bruchstückhaft kann. Er spricht im Namen der Gemeinde einen Dank für unseren Besuch und das Interesse an Elista aus, fragt nach unserem Gemeindeleben, Pfr. Lommatzsch und Pfr. Cech und allen Menschen, die er kennen gelernt hat. Mit meinen ausgedruckten Bildern war es ein lebhaftes Gespräch. Sergej macht nun daraus eine Wandtafel. Das kann er gut. Zur Zeit hängt in der Kirche ein Rückblick auf die Besuche in Dresden 2014 und 2016.

Es ist kurz vor Mitternacht und ich merke, dass es nur wenig Freude macht einen Blog zu schreiben, den man wahrscheinlich erst nach der Reise ins Universum schicken kann. Hier in Elista könnte man mit viel Mühe das irgendwie über Albertas Rechner organisieren. Aber sie hat genug um die Ohren, da braucht sie diese Sorge nicht auch noch. Vielleicht haben wir in Astrachan eine Möglichkeit. Wir werden sehen.

Und ich seh jetzt mein Bett und wünsche von dort aus eine gute Zeit.
Maria

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