Diese Frage beschreibt die heutige
Arbeit von Thomas und Martin. Und die Antwort: Jetzt klemmt keine
mehr. Und auch alle Abflüsse sind wieder in Ordnung. Aber dazu hat
es den ganzen Tag gebraucht. Alberta bedauert es immer wieder mal,
dass sie keinen Mann fürs Handwerkliche im Haus hat. Vieles erledigt
Olga, aber manches bleibt liegen – bis Besuch kommt. Und Besuch ist
man die ersten zwei Tage, dann gehört man zur Familie und packt mit
an.
Aber bevor es ans Arbeiten ging haben
wir früh um Sieben Bischof Clemens und Schwester Elena
verabschiedet. Das war nochmal eine fröhliche Frühstücksrunde in
der er hauptsächlich von seinen Reisen nach Rom und den Begegnungen
mit dem Papst erzählte.
Seine Abschiedsworte: „Gute Reise und
kommen Sie wieder. Jedes Jahr.“
Alberta war heute viel mit Marina
unterwegs. Vor drei Tagen war Geburtstermin. Hab ich von ihr schon
erzählt? Sie ist die Cousine von Olga und arbeitet mit ihrem Mann
auf einer Art Gutshof/Steppenwirtschaft als Gastarbeiter für Kost
und Logis. Dort arbeiten noch andere Familien für den Besitzer. Das
nächste Dorf ist 60 km entfernt (wichtig! weil man dann nicht so
schnell an Alkohol kommt) und nach Elista sind es 400 km. Nun darf
sie bei Alberta auf die Niederkunft warten. Am Mittwoch ist das Baby
entweder da oder sie bleibt in der Klinik, damit wir zu fünft
ruhigen Gewissens nach Astrachan fahren können. Da schon sicher ist,
dass es ein Mädchen wird, haben Ursula und ich heute mit viel Spaß
Kindersachen gekauft.
Inzwischen bewegen wir uns gut zu Fuß
und Thomas auch am Lenkrad durch die Stadt.
Den Abend verbrachten wir wieder bei
Sergej und seiner Familie. Außerdem war seine Cousine zu Besuch, die
uns über Alberta um Hilfe für ihren kleinen Sohn Wladik bat. Er ist
mit einer großen LippenGaumenspalte geboren und kann nur mit
Spezialflaschen und Saugern ernährt werden. Es gibt hier solche
Dinge, aber sie sind unverhältnismäßig teuer. So haben wir einiges
mitgebracht und werden über Sergej mit der Familie in Kontakt
bleiben.
Sergej macht mit seiner Art wett, was
der Pfarrer nur bruchstückhaft kann. Er spricht im Namen der
Gemeinde einen Dank für unseren Besuch und das Interesse an Elista
aus, fragt nach unserem Gemeindeleben, Pfr. Lommatzsch und Pfr. Cech
und allen Menschen, die er kennen gelernt hat. Mit meinen
ausgedruckten Bildern war es ein lebhaftes Gespräch. Sergej macht
nun daraus eine Wandtafel. Das kann er gut. Zur Zeit hängt in der
Kirche ein Rückblick auf die Besuche in Dresden 2014 und 2016.
Es ist kurz vor Mitternacht und ich
merke, dass es nur wenig Freude macht einen Blog zu schreiben, den
man wahrscheinlich erst nach der Reise ins Universum schicken kann.
Hier in Elista könnte man mit viel Mühe das irgendwie über
Albertas Rechner organisieren. Aber sie hat genug um die Ohren, da
braucht sie diese Sorge nicht auch noch. Vielleicht haben wir in
Astrachan eine Möglichkeit. Wir werden sehen.
Und ich seh jetzt mein Bett und wünsche
von dort aus eine gute Zeit.
Maria
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