sind wir wirklich schon 6 Tage in
Elista? Die Zeit vergeht wie im Flug.
Heute haben uns die Tages“kinder“
vom Zentrum ein Konzert gegeben. Tänze, Gedichte, Lieder, jeder hat
sich Mühe gegeben. Albina (als Logopädin im Ruhestand) kommt zwei
Mal die Woche um mit den Jugendlichen Sprechen zu üben. Heute kam
sie um die Früchte ihrer Mühe zu erleben. Genauso ein Schatz ist
Nadeschda, eine junge Frau, die als gelernte Kindergärtnerin bei
Alberta arbeitet. Wie sie mit den Behinderten umgeht, sie anleitet,
ihre Möglichkeiten nutzt, ist eine Freude. Am Ende der Aufführung
hab ich vorgeschlagen, noch ein Lied zusammen zu tanzen. Es sind 7
Lieder daraus geworden und danach waren wir alle groggy. Zum Beispiel
mit Vitalik im Rollstuhl zu tanzen ist nämlich nicht nur ungewohnt.
Aber wir hatten alle viel Spaß dabei und das hat man bestimmt bis
auf die Straße gehört.
Währenddessen hat in der Küche Frau
Sina das Mittagessen vorbereitet. Eine Rentnerin, die etwas
Sinnvolles helfen wollte und seitdem jeden Dienstag das Kochen
übernimmt. Solche Hilfsangebote gibt es viele. Heute Morgen haben
wir einen afrikanischen Studenten von der Elfenbeinküste
kennengelernt, der zwei Mal die Woche vor dem Sprachkurs Alberta
hilft Vitalik mit dem Rollstuhl ins Zentrum zu bringen. Keiner kann
alles, aber wenn jeder ein Puzzleteil übernimmt wird es gut.
Am Nachmittag haben wir uns endlich
auch Zeit für die neuen Bastelsachen genommen. Vieles hatten wir auf
Wunsch gekauft, manches aus der Gemeinde geschenkt bekommen. Olga ist
eine Perle im handwerklichen. Auch wenn die Verständigung
umständlich ist, unsere Hände verstehen sich bestens! Und das macht
Spaß.
Vor dem Abendessen haben wir im
Wohnzimmer Gottesdienst gefeiert. Weil Albertas Kapelle einen
Tabernakel mit dem Allerheiligsten hat, sollte dort jeden Monat
einmal Eucharistie gefeiert werden. Es war ein bunter Gottesdienst
mit Taizeliedern, Lesung, Evangelium, Predigt und Vater unser in
deutsch und russisch. Und am Ende haben wir unter anderem noch mein
russisches Marienlieblingslied gesungen. Das singt man nämlich auf
die Melodie von „Oh du fröhliche ...“
und mit diesem schönen Gedanken an
Weihnachten geh ich jetzt schlafen.
Gute Nacht sagt Maria
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