Der September ist Geschichte und ich
habe keinen Reisebericht geschrieben.
Dafür gibt es einen trifftigen Grund:
ich bin nicht nach Russland gefahren!
Zum einen, weil im August unser Enkel
Dante Linus auf die Welt kam und ich die Zeit, wenn nötig, für die
neue Familie zur Verfügung haben wollte.
Auch die Reisevorbereitungen sind im
Zeitmaß nämlich nicht zu unterschätzen.
Zum anderen gab es den Plan: „die
Russen“ aus St. Franziskus kommen dies Jahr zu uns.
Und wir kombinieren diesen Besuch mit
Sergejs OP im Uniklinikum.
Nun ist November und kein Russe war in
Dresden. Alles schiefgelaufen?
Nein, natürlich nicht!
Nur läuft alles ein bisschen langsamer.
Hier nochmal ein kurzer Rückblick:
Anfang 2013 gab es nach einem
Elistavortrag von Petrun Grafe die Reaktion „vielleicht könnte man
Sergej und seinem Hörproblem in Deutschland mit einer Operation
helfen“
Das löste dann eine Kettenreaktion
aus, die von vielen, vielen, vielen Menschen mitgetragen wurde.
* Die Uniklinik signalisierte
Bereitschaft, Sergej zu untersuchen
* Elena Fasoli aus Bozen (Albertas
beste Freundin) begleitete Sergej dazu im Oktober 2013 eine Woche
nach Dresden (er war zu der Zeit in Italien zum Praktikum)
* Alberta und die Jugend in Elista
unterstützten Sergej bei der Frage OP ja oder nein
* Ende November fiel die Entscheidung
JA
* Im Januar, Mai und Juli 2014 gab es
Benefizkonzerte in St. Hubertus
* Der Adventsbasar, das Gemeindefest,
das Fastenessen der Jugend, Kollekten zu Gründonnerstag und zur
Erstkommunion, viele, viele, viele Einzelspenden (zum Beispiel aus
Geburtstagsfeiern oder Jubelhochzeiten oder einfach aus Solidarität)
sorgten für die Finanzierung
Was sich jetzt hier so schnell mal
schreibt und liest, war ein langer Prozess in dem auch bald absehbar
wurde, dass der Gemeindebesuch im Sommer nicht auch noch zu
realisieren ist. Also haben wir ihn auf den nächsten Sommer
verschoben.
Der derzeitige IST Stand sieht
folgendermaßen aus:
* Sergej hat ein Visum für seinen
Besuch mit OP.
Die dazu nötigen Formalitäten in
Dresden zu erledigen, lag zum Glück nicht in meinem Aufgabenbereich.
Davon können Petrun und Christoph aber skurille Anekdoten erzählen
und auch unser Pfarrer hat dabei ein paar Nerven gelassen. Und wir
sind froh, dass Alberta und Tonia die russische wie die italienische
Staatsbürgerschaft haben, so brauchen sie kein Visum.
* am 22. November kommen die Drei in
Dresden an
* am 25. geht Sergej in die Uniklinik,
am 26. wird es ernst und
* am 27. wird er wahrscheinlich schon
wieder entlassen
* dann hat er noch 3 Wochen Zeit um
alles zu verkraften, erste Voreinstellungen am Gerät vornehmen zu
lassen und
* am 22. 12. geht es mit dem Flieger
wieder nach Hause.
Alberta und Tonia werden nicht so lange
bleiben, sie wollen noch weiter nach Italien zur Hochzeit
einer Freundin. Aber den ersten Advent
werden sie auf alle Fälle in St. Hubi verbringen.
Tja, mehr gibt es grad nicht zu sagen.
Wir sind alle sehr gespannt, wie die nächsten Wochen verlaufen. An
erster Stelle steht die große Freude Alberta, Tonia und Sergej
begrüßen und beherbergen zu können. Und ein paar gemeinsame Tage
zu haben. Es ist zum Beispiel geplant, dass Tonia die Vormittage in
einer geschützten Werkstatt der Caritas verbringt und Alberta dort
mal hospitiert um Anregungen mit nach Elista in ihr Kinderhaus zu
nehmen. Wir wollen mit ihnen in allen Gottesdiensten mal anwesend
sein, Frau Ehrlich möchte sich mit Alberta treffen und neben der
Auffrischung und Erinnerung an unsere Reisen nach Elista soll es auch
die Möglichkeit des Kennenlernens für jeden „Neugierigen“ oder
Interessierten geben.
Aber wir hüten uns vor genauen
Planungen! Dreh und Angelpunkt ist ja doch die OP und das Befinden
Sergejs. Um diese zwei Punkte stricken wir alle Aktivitäten und jeder Tag bekommt
sein eignes Muster.
An diesen letzten Satz merkt ihr, dass
ich in Gedanken schon wieder beim nächsten bin: ich sitze im Zug
nach Nürnberg und fahre zu einer Beerdigung. Und für die 8 Stunden
Fahrt habe ich mir nicht nur meine Agathe sondern auch mein
Strickzeug für einen Danteschal mitgenommen.
Bestimmt gibt es an dieser Stelle auch
noch einen Bericht, wie die Tage mit Sergej verlaufen sind. Bis dahin
bitte ich alle, die diese Zeilen lesen um ihr begleitendes Gebet.
liebe Grüße Oma Maria Schmidt
PS die Reise nach Russland fehlt mir!
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