Historie

21. September 2013

Sommer – Летом

Heut haben wir im Kinderzentrum Danaras 18. Geburtstag gefeiert. Im Russischen sagt man: у меня 18 лет. Übersetzt: ich habe / mir gehören 18 Sommer. Da kommt der Gewinn des Alters doch viel schöner zum Ausdruck als bei uns.

Übrigens hätte ich nicht so viele Sonnenstrahlen nach Dresden schicken sollen, denn heut hat sich der Himmel am Abend bewölkt und wir sind gespannt, ob das Stadtfest morgen stadtfindet.
Dabei musste Alberta heute zum dritten mal in die Verwaltung um den Standort zu klären. Dies Jahr sind wir in die „normalen“ Stände mit integriert. Letztes Jahr standen wir ganz am Rand. Also eine Verbesserung! Und diese „Anerkennung“ gibt es auch im Lauf des Jahres manchmal zu spüren. Beispiel: Die Turnhalle, in die das Kinderzentrum jeden Mittwoch geht. Die Verwaltung kam nicht allein auf die Idee eine solche Sache anzubieten aber als Alberta danach fragte, war die Sache nach einigen  Anträgen und Wochen ziemlich schnell gutmeinend bewilligt. O – Ton Alberta :„Sie kennen uns, das ist schon viel wert“

Apropo kennen: ich habe bei jedem Besuch mal das Gefühl gehabt, ich bin gar nicht richtig da. Gestern vor dem Gottesdienst wieder. Keine Ahnung warum.
Bis gestern bei Sergej sein 6jähriger Sohn ins Wohnzimmer kam und Christoph, Pfr. Wladimir und Markus die Hand gab, um uns Frauen, die wir zwischen den Männern saßen, aber einen großen Bogen machte.
Neue Erkenntnis: Männer geben in Russland nur Männern die Hand. Frauen werden nur verbal gegrüßt und Frauen wollen auch nicht mit Handschlag begrüßt werden. Das ist zu nah. Aber wenn es mir als Frau wichtig ist, kann ich auf den Mann zugehen und ihm die Hand reichen – dann muss er. Muss frau wissen!

Ansonsten war unser Tag ziemlich unspektakulär. Nach dem Frühstück haben wir Taizelieder für den Gottesdienst geübt, im Kinderzentrum das mitgebrachte Bastelmaterial ausgepackt (mein Koffer hat innen nun ein großes Loch), haben gekocht, gebastelt und hatten Besuch von Albina Andrejewna.
Spannend wurde es dann am frühen Abend: das Konzert im Kulturpalast als Auftakt zum Stadtfest. 8 Musiker (Balalaikas, Zitter, Geige, kleines Schlagzeug, E-Gitarre, Klavicord) und 30 Tänzer brachten die Traditionen Kalmückiens zum Klingen und waren eine Augenweide. Dazu tänzerische Ausflüge nach Indien und China (aber man hatte das Gefühl, die Inder haben das Tanzen von den Kalmücken gelernt). Am schönsten fand ich den Tanz der Pfauen. Genial, schon die Kostüme!
Swetlana sagte zu Hause: „Ja, beim ersten Mal sind diese kalmückischen Tänze schön“
Wir fanden es jedenfalls ein sehr beeindruckendes Erlebnis.

So, mehr gibt es heute nicht. Ich fall jetzt im Bett um. Hier ist es schon seit einer halben Stunde Samstag. Also hat meine Deborah Namenstag und die Monarchs spielen heute zuhause das  Viertelfinale. So bin ich in Gedanken auch viel in Dresden.

Liebe Grüße an alle Maria








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