Historie

22. September 2013

das Stadtfest

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Stadtfestes.
Das „Wichtigste“ zu erst: Alberta und ich  haben vom Wetter im Gesicht Sonnenbrand bekommen.
Ansonsten war es ein schöner Tag: zuerst bin ich mit Swetlana und Valentina Wassilowna zum orthodoxen Gottesdienst gefahren. Das wir mit der orthodoxen Kirche die Einheit nicht mehr suchen sondern nur pflegen müssen, fällt mir schwer. Dieses „Gemurmel“ hinter den Ikonostasen, ich versteh ja gar nichts aber Swetlana hat mir bestätigt, auch die gläubigen Russen verstehen nicht viel. Draußen während dem Gottesdienst eine lange Schlange, ganz vorn ein Priester mit einer breiten Stola die er über sich und den Gläubigen legt und dann Schnellbeichte von 2 min. Ich kann das so genau sagen, weil ich nach einer halben Stunde raus musste, die Kirche war ohne Sauerstoff und das Kopftuch tat sein übriges. Und wenn jetzt jemand denkt: aber der Kirchenraum ist doch erhebend und Verkündigung genug – er war voller Baugerüste, seit einem Jahr werden die Bilder saniert.
Aber der Frauenchor hat wunderschön gesungen!

Während wir beteten, fuhren die beiden anderen in die Universität. Christoph wollte dort Kontakte knüpfen und das ist ihm auch gelungen.

Auf dem Stadtfest haben wir uns dann wieder getroffen. Und bis 14 Uhr mit den Kalmücken Serviettenblumen gebastelt und mit dem Schwungtuch (haben wir vor 2 Jahren mitgebracht) viel Spaß gehabt. Alberta war mit der Aktion fürs Kinderhaus zufrieden. Wir wären auch länger geblieben, aber für die Jugendlichen ist es nach 5 Stunden genug. Dies Jahr waren leider keine Donkosaken und ähnliche Völkerschaften auf dem Fest. So hat auch das Bummeln zwischen den ganzen Vereinsständen, Bankenwerbungen und ähnlichem keinen Spaß gemacht. Und die Straße mit den Ausstellungen der Schulen haben wir diesmal wegen der Enge dort gemieden. Statt dessen sind wir drei mit Swetlana пешком / zu Fuß nach Hause. Ich fand die Straßen schon immer schlecht in Russland, man kann nicht viel nach oben gucken, man muss immer auf die Schlaglöcher und schiefen Gehwegplatten achten. Aber wenn man mit dem Rollstuhl unterwegs ist … das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung! Ich war froh als wir zu Hause waren. Swetlana kennt all diese  Tücken und kann prima mit ihnen umgehen, aber vieles schafft sie nicht ohne Hilfe.

Und nun, während ich diese Zeilen schreibe, sind alle anderen (außer Alberta) beim Stadtfest zum Konzert. Es dröhnt bis hierher und scheinbar gehört auch immer mal ein Feuerwerkstoß dazu. Wenn sie wiederkommen treffen wir uns alle nochmal in der Küche zum erzählen. Ich bin froh, dass ich mich diesem „Krach“ entziehen konnte.

Von Christoph wäre noch zu berichten, dass er sich durchs Pfarrhaus quält. Pfarrer Wladimir hat eine sehr eigenartige Vorstellung von Gastfreundschaft. Schade.
Auch die Gottesdienstvorbereitung für Morgen war nicht ganz einfach.
Und das Geld vom vorigen Jahr wurde für Benzin zu den Außenstationen und für Betriebskosten gebraucht.
Aber ich freu mich auf die Gemeinde morgen, bin gespannt wer kommt und fürchte mich schon jetzt vor dem vielen Essen im Gemeindehaus. Und am Nachmittag geht es noch ein Stück raus, wohin weiß ich nicht aber eigentlich kann man in alle Richtungen nur in die Steppe.
Und die ist schön!  

Draußen ist grad Feuerwerk ohne Ende. Das Konzert wird wohl vorbei sein. Dann fährt Alberta jetzt mit dem Bus los und sammelt die ganze Meute ein. Sie ist eine Seele von Mensch und macht für ihre Kinder fast alles. Fast, weil sie zum Beispiel keinen Geschirrspüler kauft, obwohl sich den alle Kinder wünschen.

Ach und morgen geht es nicht nur in die Kirche und Steppe, nein wir gehen abends mit Alberta und Familie und Pfarrer anläßlich ihres 20jährigen Russland- und 10jährigem Ordensjubiläums schön Essen. Wir haben heute im Restaurant „Elista“ einen Tisch bestellt. Schon diese Aktion war Filmreif: ins Restaurant durften wir nicht rein, da war grad eine geschlossene Gesellschaft. Christoph wurde ins Büro gebeten um unser Anliegen vorzutragen. Sylvia, Swetlana und ich mussten draußen warten. Dann wurden Sylvia und ich reingebeten um die Speisekarte zu lesen. Ich bin draußen geblieben um Swetlana nicht allein zu lassen. Dann wurde uns beiden übriggebliebenen ein Tee angeboten (ich kann jetzt ohne zu grübeln sagen ob ich einenчёрный oder зелёный  чай möchte) und im Garten ein Tisch für uns aufgestellt. Im Büro wurde informiert, dass Getränke sofort, Salat nach 10 min. und das Essen nach 40 min. kommt, dass wir aber das Essen auch gleich bestellen können, dann geht es morgen schneller. Naja. Darauf gab es dann auch für die Beiden noch einen Tee auf Kosten des Hauses und wir sind gespannt, wie dieser Ausflug morgen abend wird.

So, die Meinungen über das Konzert gehen auseinander aber jeder hat etwas gefunden, was ihm Spaß gemacht hat. Also alle zufrieden, bis auf Tonia, die noch nicht nach Hause wollte. Sie ist ein Sonnenschein und wenn sie zu „zuTodebetrübt“ wechselt, dann ist das genauso erheiternd. Und wie alle „Geschwister“ dann mit ihr umgehen ist bewundernswert. Es herrscht ein guter Geist in diesem Haus und in dieser Familie.  Möge er über Alberta genauso wachen, wie sie über die Kinder.

Nun wünsche ich allen einen gesegneten Sonntag. Eventuell kommt dieser Brief noch vor dem Gottesdienst ins Universum. Das geht in zwischen ruckfix.

Liebe Grüße Maria

Und noch ein kleines Ps  
die Monarchs haben gewonnen und sind damit im Halbfinale. Glückwunsch!

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