Historie

25. September 2013

Heimreise


Wir sitzen im Flieger von Astrachan nach Moskau. Dort noch knapp 6 Stunden Aufenthalt und dann geht es direkt nach Dresden weiter. Ich freu mich auf Vollkornbrot und Vollkomfort, meinen Mann und mein Bett.
Heute gab es wieder in Raten Abschied: erst Mirella früh um fünf, dann Alberta und Markus um sechs auf dem Flughafen. Diesmal steht noch nicht fest, wann und wo wir uns nächstes Jahr sehen. Es gibt drei Projekte: wir haben die Gemeinde eingeladen, Sweta muss nach Österreich und macht vielleicht Station in Dresden und eventuell kommt Sergej zur OP nach Dresden. Alles nicht nur organisatorisch sondern auch finanziell ehrgeizige Projekte. Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickelt. Wenn jemand helfen möchte freuen wir uns darüber.

Was gibt es im Rückblick zu dieser Reise zu sagen?

Mein Russisch: der Unterricht hat sich gelohnt. Danke an Julia! Aber ich hätte viel mehr reden können, wenn ich meine Vokabeln immer fleißig gelernt hätte. Und manchmal gab es in mir Hemmschwellen. Mist. Vorsatz: ich werd am Russisch dran bleiben.

Das Wetter: 3 Jahre hatten wir Sonnenschein pur auf unseren Fahrten. Diesmal war es durchwachsen ohne wirklich kalt zu sein (die Kalmücken haben natürlich gefroren, für sie ist das schon Herbst und es dauert nicht mehr lange bis zum Schnee). Und weil wir mit Hochsommererwartungen gekommen sind, haben Sylvia und ich uns doch erkältet.
Ich muss zugeben, dass ich eine sommerlich - wildromantisch - abenteuerliche Vorstellung von Russland gepflegt habe. Aber die 2 Stunden Regen in Astrachan haben uns einen kleinen Vorgeschmack gegeben, wie schwer das Leben sein kann. Von dem Unfall ganz zu schweigen.

Der Grund unserer Fahrten ist eigentlich die Gemeinde St. Franziskus. Die Beziehung dahin ist freundlich träge und Pfarrer Wladimir ist nur träge. Die Gastfreundschaft hat er nicht erfunden. Ich würde gerne mehr mit der Gemeinde Beten, Singen, Bibellesen … es ist schwierig. Schade.
Wichtiger ist uns in der Beziehung nach Russland die persönliche Freundschaft zu Alberta und ihrer Familie geworden. Da ist etwas gewachsen, dass für den Rest des Lebens Bestand haben kann.
Übrigens: ich hab bei Albertas Jubiläen von ihrem 10 jährigen Ordensjubiläum geschrieben. Zum Orden ist sie im Jahr 1989 gekommen. Vor 10 Jahren hat sie die ewigen Gelübde abgelegt.

Menschen mit Behinderung: unser Blick auf sie ist behindert, durch Normen, Ängste, Unwissen, vielleicht auch Unwilligkeit. Dabei erleben wir in den Häusern der Gemeinschaft Johannes XXIII Menschen, die Mut, Stärke, Weitsicht, Gottvertrauen, Fröhlichkeit und Lebensfreude ausstrahlen. Es lohnt sich, solche Menschen in seinem Freundeskreis zu haben.

Die Kalmücken: wir haben wieder einiges über dieses interessante Volk gelernt. Zum Beispiel, dass die Schrift urprünglich dem chinesischen sehr ähnlich von oben nach unten geschrieben wurde. Heute besteht die kalmückische Schrift aus lateinischen und ganz wenigen russischen Buchstaben. Alle kalmückischen Kinder müssen in der Schule neben Russisch auch Kalmückisch lernen.
Die russischen Kinder dürfen.
Und als die Kalmücken mit den Donkosaken zusammen gekämpft haben, hatten sie auf ihrer Fahne einen Hirsch.

Der Hirsch ist doch eine gute Überleitung zum Gemeindeabend. Wir freuen uns aufs Erzählen, Bilder zeigen, das Interesse der Gemeinde. Und Pelmeni gibt es auch. Für alle, die den Termin nicht mehr parat haben: 26. Oktober nach der Vorabendmesse.

Und bis dahin grüßt Maria

Allen, die nicht kommen können, DANKE fürs Mitgehen, Mitbeten und die guten Wünsche
PS vielleicht gibt es morgen noch ein kleines PS

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