Wir sitzen im Flieger von Astrachan
nach Moskau. Dort noch knapp 6 Stunden Aufenthalt und dann geht es
direkt nach Dresden weiter. Ich freu mich auf Vollkornbrot und
Vollkomfort, meinen Mann und mein Bett.
Heute gab es wieder in Raten Abschied:
erst Mirella früh um fünf, dann Alberta und Markus um sechs auf dem
Flughafen. Diesmal steht noch nicht fest, wann und wo wir uns
nächstes Jahr sehen. Es gibt drei Projekte: wir haben die Gemeinde
eingeladen, Sweta muss nach Österreich und macht vielleicht Station
in Dresden und eventuell kommt Sergej zur OP nach Dresden. Alles
nicht nur organisatorisch sondern auch finanziell ehrgeizige
Projekte. Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickelt. Wenn
jemand helfen möchte freuen wir uns darüber.
Was gibt es im Rückblick zu dieser
Reise zu sagen?
Mein Russisch: der Unterricht hat sich
gelohnt. Danke an Julia! Aber ich hätte viel mehr reden können,
wenn ich meine Vokabeln immer fleißig gelernt hätte. Und manchmal
gab es in mir Hemmschwellen. Mist. Vorsatz: ich werd am Russisch dran
bleiben.
Das Wetter: 3 Jahre hatten wir
Sonnenschein pur auf unseren Fahrten. Diesmal war es durchwachsen
ohne wirklich kalt zu sein (die Kalmücken haben natürlich gefroren,
für sie ist das schon Herbst und es dauert nicht mehr lange bis zum
Schnee). Und weil wir mit Hochsommererwartungen gekommen sind, haben
Sylvia und ich uns doch erkältet.
Ich muss zugeben, dass ich eine
sommerlich - wildromantisch - abenteuerliche Vorstellung von Russland
gepflegt habe. Aber die 2 Stunden Regen in Astrachan haben uns einen
kleinen Vorgeschmack gegeben, wie schwer das Leben sein kann. Von dem
Unfall ganz zu schweigen.
Der Grund unserer Fahrten ist
eigentlich die Gemeinde St. Franziskus. Die Beziehung dahin ist
freundlich träge und Pfarrer Wladimir ist nur träge. Die
Gastfreundschaft hat er nicht erfunden. Ich würde gerne mehr mit der
Gemeinde Beten, Singen, Bibellesen … es ist schwierig. Schade.
Wichtiger ist uns in der Beziehung nach
Russland die persönliche Freundschaft zu Alberta und ihrer Familie
geworden. Da ist etwas gewachsen, dass für den Rest des Lebens
Bestand haben kann.
Übrigens: ich hab bei Albertas
Jubiläen von ihrem 10 jährigen Ordensjubiläum geschrieben. Zum
Orden ist sie im Jahr 1989 gekommen. Vor 10 Jahren hat sie die ewigen
Gelübde abgelegt.
Menschen mit Behinderung: unser Blick
auf sie ist behindert, durch Normen, Ängste, Unwissen, vielleicht
auch Unwilligkeit. Dabei erleben wir in den Häusern der Gemeinschaft
Johannes XXIII Menschen, die Mut, Stärke, Weitsicht, Gottvertrauen,
Fröhlichkeit und Lebensfreude ausstrahlen. Es lohnt sich, solche
Menschen in seinem Freundeskreis zu haben.
Die Kalmücken: wir haben wieder
einiges über dieses interessante Volk gelernt. Zum Beispiel, dass
die Schrift urprünglich dem chinesischen sehr ähnlich von oben nach
unten geschrieben wurde. Heute besteht die kalmückische Schrift aus
lateinischen und ganz wenigen russischen Buchstaben. Alle
kalmückischen Kinder müssen in der Schule neben Russisch auch
Kalmückisch lernen.
Die russischen Kinder dürfen.
Und als die Kalmücken mit den
Donkosaken zusammen gekämpft haben, hatten sie auf ihrer Fahne einen
Hirsch.
Der Hirsch ist doch eine gute
Überleitung zum Gemeindeabend. Wir freuen uns aufs Erzählen, Bilder
zeigen, das Interesse der Gemeinde. Und Pelmeni gibt es auch. Für
alle, die den Termin nicht mehr parat haben: 26. Oktober nach der
Vorabendmesse.
Und bis dahin grüßt Maria
Allen, die nicht kommen können, DANKE
fürs Mitgehen, Mitbeten und die guten Wünsche
PS vielleicht gibt es morgen noch ein
kleines PS
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