Nach unserem Marktgang und dem
gemeinsamen Frühstück haben der Pfarrer und Christoph sich um die
Registratur gekümmert. Und gegen 15 Uhr waren sie endlich fertig.
Was aber nicht nur an der russischen Behörde (in dem Fall der Post)
lag sondern auch am Pfarrer.
Schade für Christoph, dass Thomas nicht mitfahren konnte.
Schade für Christoph, dass Thomas nicht mitfahren konnte.
Während Ursula den ganzen Vormittag in
der Küche geknetet und geschnippelt hat, habe ich im Kinderzentrum
gebastelt. Dieses Basteln mit den behinderten Tageskindern ist
hauptsächliche Aufgabe der Praktikanten. Sind keine da, die
nächsten kommen im Frühjahr, ist es Albertas Aufgabe ab 9 Uhr für
Bewegung, Beschäftigung und Teezeit zu sorgen. Hat Olga später
Schule kann sie morgens im Kinderzentrum helfen und Alberta einkaufen
fahren. Und Elsa, die selber unterrichtet, kann Mittag kochen. Wohnt
sie nicht mehr hier, wird sie deswegen nicht ins Haus kommen. So
sieht Alberta der nächsten Zeit mit gemischten Gefühlen entgegen.
„Gott hilft uns immer, es wird schon weitergehen“ Mir fehlen die
Worte um zu beschreiben was dieser Satz für Alberta und ihre Familie
alles ist.
Zu Mittag gab es Langosch, zum Abend
Pizza und die Tomaten waren vor dem Gottesdienst auch fast alle
verarbeitet - ohne mein Zutun. Ich kämpfe gerade mit einer bösen
Herpesgeschichte (ich wusste nicht, dass sooo viele Pickel auf der
Lippe Platz haben) und habe dafür von Ursula Prana und 3 Stunden
Mittagsschlaf verordnet bekommen. Das schlimmste an der Geschichte
ist meine Eitelkeit: zu Hause würde ich 5 Tage auf jede
Öffentlichkeit verzichten, hier ist jeden Tag Gottesdienst, sind wir
unterwegs und eingeladen. Sergej hat mich gefragt, ob ich eine
Russlandallergie habe. Dabei kann ich sonst damit umgehen, wenn ich
ein bisschen aus dem Rahmen falle: in Moskau waren die Frauen alle
gestylt und ich in meinen bequemen Flugschlumpersachen fiel schon
auf. Zum Stadtfest in Elista waren für uns die ganzen Trachten
genauso exotisch wie ich mit Biosandalen, indischem Wickelrock und
Seidenkappe für sie. Und nun seh ich aus wie ein kleines Monster …
klingt ganz schön jammerlich – so ist mir auch.
Zum Abschluss des Tages haben wir uns
noch gemeinsam einen Zeichentrickfilm angesehen: Mascha und Medwed
übersetzt: Maria und der Bär. Ganz süß und lustig und sinnig.
Und zu dieser zeitlosen Geschichte
fällt mir noch etwas ein:
Wir lassen hier die Fragenden immer
erstmal raten, wenn sie unser Alter wissen wollen. Und Ursula ist
schon mehrmals auf Mitte 30 geschätzt worden. Das macht wett, dass
ihr in der Moskauer Metro zweimal ein Sitzplatz angeboten wurde. Da
ich diese Erfahrung schon seit 2 Jahren hinter mir habe, konnte ich
über ihr Entsetzen herzlich lachen. Und hier in Elista wurde alles
wieder gut. Außerdem gibt es hier keine Metro...
Und mit diesem Gedanken, dass wir eine
gute Reisegemeinschaft sind soll auch mein Tag enden. Eine ruhige
Nacht und gute Reisebegleiter durch den morgigen Tag wünscht Maria
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