Historie

20. September 2011

Die Tage vergehen wie im Flug

Die Registrierung am Freitag haben uns der Pfarrer und der Kirchenvorsitzende abgenommen. Wir mussten nicht mal zeigen, dass es uns gibt. So haben wir den Vormittag mit zwei Praktikantinnen und den Behinderten im Kinderzentrum verbracht. Durch Elisa und Thekla ist das Sprachenmischmasch dieses Jahr noch größer als im vorigen. Zu Russisch, Englisch und Deutsch kommt nun noch Italienisch. Für den Nachmittag hatte Alberta eine Führung im buddhistischen Tempel organisiert. Das war sehr schön.Unter anderem waren diesmal auch Mönche von außerhalb da, die mit Mamorsandfarben ein meditatives Muster malen (mittels Klopfen aus einer Tülle), damit ein positives Energiefeld schaffen, in dem sich viele Götter sammeln. Ungefähr 10 Tage bleibt dieses Muster erhalten und die Menschen kommen zum Beten hin. Danach fragt ein Mönch, ob alle Geister wieder weg sind und wenn das bejaht wird, dann wird das Muster zerstört. Als Zeichen, dass alles im Leben vergänglich ist. Es gibt im Buddhismus übrigens ca 3000 Götter. Da stelle ich mir die Auswahl, wer oder was hilft ja schlimmer vor, als in der Apotheke. Im dortigen Museum haben wir dann auch noch zwei junge deutsche Frauen getroffen, die grad mehrere Wochen durch Russland trampen. Auf ihre Anfrage, ob es sich lohne nach Astrachan zu fahren eine wirkliche Antwort zu wissen, ist schon ein tolles Gefühl. Nach dem Gottesdienst gab es einen entspannten Abend im Kinderzentrum. Alle haben von ihren Sommeraktivitäten erzählt und Bilder gezeigt.

Samstag war Hausputz dran und danach ging es ins Zentrum zum Stadtfest. Ganz Elista feiert, und weil dazu soo viele Nationen gehören, kommen aus den umliegenden Orten, wahrscheinlich im Umkreis von schlappen 500 km, viele Gäste um mit zu feiern. Budenzauber gibt es wenig. Am wichtigsten ist es die eigne Kultur zu zeigen. Von Tänzen und Liedern, Jurten oder Häuschen mit der Einrichtung bis hin zum Kulinarischen. Das wird aber nur auf einem Tisch aufgebaut. Nicht angeboten. Zum Kosten gibt es extra Tische. Unser Trupp von 2 Rollstuhlfahrern und 7 Menschen drumrum war aber genauso sehenswert wie die traditionellen Stände. Bis 13 Uhr sind wir geblieben und hatten alle Spaß. Nach dem Mittagessen hielt es Sabine nicht mehr aus: dann wurden die Bäume im Garten verschnitten. Während ich gemütlich mit Olga und Alberta das mitgebrachte Bastelzeug auspackte und auch gleich ein bisschen probierte. Vor allem das Pseudostricken kam gut an. Und die viele gute Filzwolle (aus Sonnhild Bauckmeiers Laden). Wenn man bedenkt, dass sie letztes Jahr noch keinen blassen Dunst vom Filzen hatten...
Nach dem Gottesdienst waren wir bei Valentina … zum Abendessen eingeladen. Es wurde ein lustiger Abend. Sie ist selber gar nicht katholisch sondern orthodox aber ein kath. Priester kam in die Schule in der sie als Direktorin arbeitet um sich vorzustellen und sagte dabei, dass kulturvolle Menschen die Bibel gelesen hätten. Das „kulturvoll“ nahm Valentina auch für sich in Anspruch und so bat sie um eine Bibel und ist seit dem mit der katholischen Kirche eng verbunden. Sie gestaltet jedes Jahr die RKW aktiv mit und Sonntags geht sie früh in die Messe und nachmittags in die orthodoxe Kirche.
Ich kann garnicht alles aufschreiben, was wir hier erfahren, erleben und empfangen dürfen. Viel Freude an dem kleinen Rückblick wünschen Maria und Sabine


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